Was ist denn da passiert, …
Martin Becker | June 22, 2010Was ist denn da passiert, …Was ist denn da passiert, fragt ihr euch bestimmt. Und ich bin mir auch nicht wirklich sicher. Ich hatte seit einiger Zeit, mittlerweile ist das fast ein halbes Jahr, weder die Geduld noch den richtigen Moment gefunden, mich auf meinen Hosenboden zu setzen und ein paar Einträge zu verfassen. Im Moment sitze ich gerade am Flughafen in Austin und mir ist langweilig. Meine kleine dunkle Wolke hat sich nämlich gedacht, gewitzt wie die gute eben ist, dass man den Martin ganz gut in Chicago abfangen kann und hat sich ein bisschen beeilt. Jetzt lungert sie gerade über den Great Lakes herum und macht den Leuten im Norden Probleme mit dem Wetter. Meinen Anschlussflug werde ich jedoch, angeblich zumindest, noch bekommen: Ätsch!
Vorraussichtlich werde ich also am 22 Juni um 05:45 in Frankfurt ankommen. Außer meine Wolke wird noch kreativ.
Was habe ich also das letzte halbe Jahr so getrieben? Im Prinzip nicht viel. Und trotzdem gibt es eine Menge zu erzählen. Hier vorerst ein paar Höhe- oder Tiefpunkte:
Schulisch hatte das letzte Semester gute Aussichten: zwei Vorlesungen, die ich mir evtl. in Würzburg anrechnen lassen kann und ein Forschungskurs in dem ich für meine Diplomarbeit vorarbeiten kann. So weit so gut. Der eine Kurs, ohne Klausuren und ohne richtige Hausaufgaben, wurde zur Hälfte des Semesters umstrukturiert. Also hatten wir propt zwei Klausuren und ein paar nervige Hausaufgaben. Das ganze dann natürlich in der Spring Break in der ich nun wirklich etwas anderes vorhatte. Die zweite Vorlesung war knüppelhart und hat mit Monsterprojekten um sich geschlagen. Dementsprechend hat der Forschungskurs gelitten. Darüber hinaus habe ich einen Artikel ausgegraben, der im Prinzip das erschlägt was ich bauen wollte. So in etwa zumindest. Meine Beteuer meinten zwar, dass ich wohl trotzdem weiter machen kann, aber ich glaube, ich habe keine Lust mehr und suche mir etwas anderes. Es gibt aber auch ein paar gute Dinge: ich hatte einen Pianokurs in dem ich viel gelernt habe und bin jetzt ein “Master Diver”!
Während der Spring Break war South by South-West (SXSW). Ein rießen Musik- und Filmfestival. Da kann man entweder 800$ zahlen oder freiwillig arbeiten, um Alles zu sehen. Oder man geht nur zu den kostenlosen Veranstaltungen und Attraktionen, was VÖLLIG ausreicht, wenn man nicht zwei Wochen, 24 Stunden am Tag aktiv sein möchte. Wir waren auf einiges Konzerten und haben unter anderem das Lied “I love you to love me …” und die dazugehörige Band gesehen. Fragt mich nicht nach dem richtigen Namen des Liedes oder der Band. Vielleicht komme ich später noch darauf. Ausserdem bin ich in der neusten Corvette durch die Gegend gedüst… einmal um den Block bei stop-and-go Verkehr. Klasse, oder?
Das Schuljahr habe ich dann nach der Spring Break mit ein bisschen Stress recht gut abgeschlossen. Bis auf meinen Diplomarbeitversuch zumindest. Als dann alles vorbei war, hatte ich noch ein paar wirklich tolle Tage:In einem coffee shop eines Freundes (Jake) haben wir Gitarre gespielt und gesungen. Wir hatten auch ein eigenes Lied. Mangels Übungs ist das allerdings ganz schön in die Hose gegangen. Insgesamt war das aber trotzdem total lustig. Wir waren dann auch bei Jake zu Hause. Der wohnt in der Pampa, hat aber einen Fluss und einen dazugehörigen Strand gleich hinter seinem Haus. Jake kommt übrigens auch nach Würzburg zum Studieren nächstes Semester!Nachdem wir das hinter uns gebracht hatten, ging es dann in zwei National Parks: zuerst Big Bend unten bei Mexico in der Wüste. Da waren 40°C an der Tagesordnung und wir sind Berge hoch gekletttert und haben uns Canyons angesehen. Dannach sind wir 12 Stunden nach Colorado gefahren und sind im Rocky Mountains National Park im Schnee herum gestappft. Dabei haben wir auch mal den Weg verloren und einen Berg auf der falschen Seite umrundet. Da haben uns dann durch Flüsse, Sumpfgebiete und Steinhügel gekämpft und sind bis zur Hüfte im Schnee eingesunken. Stellenweise mussten wir Schneewehen von ein paar Meter Höhe überwinden. Wir haben allerdings überlebt, obwohl wir beim Essen schon ganz schön zurückstecken mussten. Die wundervollen Aussichten haben jeglich Strapaze jedoch mehrfach aufgewogen und wir hatten wirklich eine tolle Zeit.Als wir dann nach Hause (Deutsches Haus) gekommen sind war Entspannen angesagt: jeden Tag Fussball schauen und am den universitäts-internen Pool herum liegen. Ach ja, das hätte ich noch ein bisschen länger ausgehalten. Und falls ihr auch gerne mal ein WM-Spiel anschaut, bei dem die Deutschen nicht spielen, kann ich die Brasilienspiele empfehlen. Sucht euch eine Bar mit ein paar Brasilanern und ab geht die Post.
Ich bin mitlerweile auch in Chicago angekommen. Meine Wolke hat sich wohl nicht genug angestrengt. Dementsprechend komme ich wie geplant in Deutschland an. Bis dann; mal sehen wer so da ist.